Meine Reise nach Indonesien - Teil 2 Hilfeeee, wo war nochmal die Bremse?!?!?!
Mit ganz viel Glück und flinken Beinen fanden wir tatsächlich noch eines der letzten freien Zimmer. Komfort konnten wir hier allerdings nicht erwarten. Das „Badezimmer“ bestand aus einer Halbwegs funktionierenden Dusche in Kombination mit einer Toilette nebst „Wassereimer“. Die Mauern des Bungalows schlossen nicht ans Dach an, weswegen wir ein willkommenes Fressen für Stechmücken waren. Zum Glück hatte ich mein Schlafinlett* dabei, in das ich mich legen konnte um nicht in Kontakt mit der Bettwäsche zu kommen, von der ich nicht wusste wie alt sie war - geschweige denn ob sie in letzter Zeit gewaschen wurde. Im Endeffekt war alles halb so schlimm, ich konnte mich schnell an die Umstellung gewöhnen und wir waren nur zum Schlafen im Bungalow.
Auf Gili Trawangan gibt es keine motorisierten Fahrzeuge, was ich persönlich einfach nur entspannend finde. Es lädt zum relaxen ein ohne lästige Motorgeräusche - ich liebe es!!!
Entweder man läuft, umrundet mit dem Fahrrad die nicht allzu Große Insel, oder nimmt die Pferdekutsche. Von letzterem würde ich allerdings absehen, da der Umgang mit den Pferden an Tierquälerei grenzt (die Armen stehen allzeit bereit - meist in der Sonne).
Es gibt viele Bars in denen man das entspannte Inselleben bei einem Cocktail oder etwas leckerem zu Essen und Blick aufs Meer genießen kann.
Farungs bieten lecker gegrillte Maiskolben an, die Wege laden zu ausgiebigen Spaziergängen ein und am Abend lässt sich auf den Felsen der wunderschöne Sonnenuntergang betrachten. Die Sterne, ebenso wie der Mond scheinen zum Greifen nah und die Bars laden zu Musik, Cocktails und ungezwungenen Gesprächen am Strand ein. Hier habe ich viele tolle Bekanntschaften gemacht und sogar eine Freundin gefunden, zu der ich auch heute noch Kontakt habe.
Der nächste Stopp sollte Lombock werden. Lombock liegt neben den Gilis und war zum damaligen Zeitpunkt touristisch noch nicht so stark erschlossen.
Nachdem wir auch hier spontan unser Bungalow gefunden hatten, machten wir uns auf Entdeckungstour. Da die Insel am Besten mit dem Roller zu erkunden ist, gingen wir zur nächsten Mietstation und buchten einen Roller. Ohne viel Erklärung übergab man uns den Schlüssel mit den Worten - on the right is the gas, on the left is the brake.
Obwohl ich noch nie auf dem Roller saß startete ich direkt den ersten Versuch. Ich versuchte langsam Gas zu geben und unterschätzte wie schnell so ein Roller werden kann. Nachdem meine Bremsversuche missglückten und ich auf ein junges Pärchen zusteuerte, die sich gerade für den Roller Leih interessierten, entschied ich mich kurzerhand dazu unter lautem Rufen das Lenkrad rum zu reißen und eine Bruchlandung hin zu legen. Das Pärchen war gerettet, man könnte auch sagen Sie flohen im Anschluss so weit weg von den Rollern wie nur möglich.
Ganz unbeschadet kam ich allerdings nicht davon. Bei der Bruchlandung riss ich mir am Pedale blöderweise das Knie auf. Gleich eilten die Vermieter auf mich zu und fragten ob alles ok sei. Auf meine Frage nach Wasser, deuteten Sie auf ein Wasserrohr das aus dem Boden heraus ragte. Ich entschied mich dagegen und humpelte zurück zur Unterkunft, in der ich mir ,dank des eingepackten Erste Hilfe Koffers, meine Wunde selbst verarztete. Eine Apotheke gab es nicht wirklich, genauso wenig wie ausreichend große Pflaster oder vernünftiges Verbandsmaterial.
Nachdem ich die Wunde versorgt hatte ging ich zurück um mich direkt wieder auf den Roller zu setzen - beim zweiten Versuch klappte es und wir erkundeten gemeinsam die recht einsamen, wunderschönen Strände von Lombock. Ich erhielt Ausblicke, bei denen mir der Atem stockte. Diese Bilder kann man nicht auf Fotos festhalten - man muss sie Life gesehen haben! Wir fuhren über Hügel/ Berge von Strand zu Strand, erlebten die Gastfreundschaft der Indonesier, die wir auch zuvor auf Bali kennengelernt hatten, aßen Reis in unterschiedlichen Variationen und unterhielten uns mit den Einheimischen - manchmal auf Englisch; manchmal mit Händen und Füßen.
2 Tage nach meinem Roller Unfall ging es für mich mit dem Boot zurück nach Bali, um am darauffolgenden Tag die Rückreise nach Australien antreten zu können, während Lisa noch weitere Tage auf der Insel verbrachte - sie hatte gefallen an der Insel gefunden :).
So machte ich mich zunächst mit dem Bus auf den Weg zum Bootsanlegeplatz. Dort traf ich interessante Menschen mit denen ich die Wartezeit überbrücken konnte. Wenn es in Indonesien heißt um 14 Uhr geht´s los, heißt das noch lange nicht, dass um 14 Uhr das Boot bereit steht. So waren es glücklicherweise nur 2 Std. Verspätung, bis das Boot eintraf. Ja, die Uhr tickt hier anders als in Deutschland - zum Glück :)
Durch meine Beinverletzung war es mir schier unmöglich mit meinem 20 KG Rucksack aufs Boot zu steigen. Zum Glück half mir ein netter Mann aus Dubai beim Gepäck, keine Ahnung wie ich es sonst auf das Boot geschafft hätte. Zu dem Zeitpunkt war es für mich nicht mehr wirklich möglich das verletzte Knie zu beugen. Auf der Überfahrt begann der "Geschäftsmann" aus Dubai eine interessante Unterhaltung, interessant vor allem mit dem Hintergrund, da ich 8 Tage darauf dort einen 4 tägigen Zwischenstopp verbrachte. Dass es im Nachhinein allerdings nicht ganz so schlau von mir war dem Herrn zu erzählen in welchem Hotel ich in Dubai übernachte und wieso ich mich während der Fahrt zur Unterkunft plötzlich alleine am Rand einer Hauptstraße, verzweifelt - ohne Gehhilfe, irgendwo in der Nähe von Denpasar wiederfand - das erzähle ich euch in Teil 3 meiner Bali Reise.
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